بشر » Inga Bayer

eingestellt am 18.12.2019 von Matthias Kunert (QM Johannstadt), zuletzt geändert am 09.07.2020

Porträt von Mirjam Schneider, 2019

Dresdnerin sein bedeutet für mich – Sicherheit für den morgigen Tag.

Быть частью Дрездена означает – быть уверенной в завтрашнем дне.

Quelle: Aleksandra Zvereva

Zusammen mit meiner Familie bin ich 2004 als Spätaussiedlerin aus der Ukraine gekommen. Nachdem wir einige Tage in Friedland waren, wurden wir nach Neustadt in Sachsen geschickt, wo wir drei Jahre lang lebten. 2006 bekamen wir einen Sohn. Nach Dresden kamen wir im Jahr 2007.

In Dresden haben wir eine schöne Wohnung in der Johannstadt gefunden. Als mein Sohn drei Jahre alt war, habe ich ihn in eine Kita geschickt und angefangen, ehrenamtlich beim Frauentreff des Ausländerrates Dresden e.V. und bei der Migrationsberatung der Caritas zu arbeiten. Das habe ich ca. sieben Jahre lang gemacht. Zudem habe ich das Projekt „Von Migrantinnen für Migrantinnen“ unterstützt, bei dem ich mittlerweile als Moderatorin mitwirke. Seit 2015 bin ich hauptberuflich beim Ausländerrat Dresden e.V. als Flüchtlingssozialbetreuerin angestellt. Vor zwei Jahren habe ich angefangen, Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule zu studieren. Es ist sehr schwer, die Arbeit, das Studium, meine Familie und meine Hobbys unter einen Hut zu bekommen, aber ich bin gern aktiv. Um fit zu bleiben treibe ich außerdem Sport und mache Taekwondo. Ansonsten mag ich es, zu lesen, zu reisen, spazieren zu gehen, mit meinem Sohn Fahrrad zu fahren und zu wandern.  Ich war auch einige Zeit Teil einer russischen Wandergruppe, mit der ich jeden Samstag Wanderungen in der Sächsischen Schweiz machte. Ich habe auch immer gern gegärtnert, habe meinen Kleingarten aber aus Zeitmangel an meine Eltern abgegeben. Im Sommer gehe ich gern baden und unternehme viel mit meinen Kindern. Am liebsten verbringe ich Zeit mit meinen Freundinnen – egal ob bei einem Stadtbummel, einer Tasse Kaffee oder in der Disko.

Mein Lieblingsplatz in Dresden ist die Johannstadt. Da fühle ich mich wohl. Ich mag den Johannstädter Kulturtreff und bin auch beim Netzwerk „Willkommen in Johannstadt“ aktiv.  Meiner Meinung nach hat Dresden nur schöne Ecken, aber in der Johannstadt bin ich zuhause.

Das Porträt entstand als Teil des Projektes “Frauen* im Dialog – Geschlechtergerechtigkeit in der Migrationsgesellschaft” des Genderkompetenzzentrums Sachsen sowie des Ausländerrats Dresden e.V. und wurde finanziert durch Aktion Mensch, LHP Dresden, die Landeshauptstadt Dresden / Amt für Kultur und Denkmalschutz und Spenden. Für den Inhalt ist die Autorin verantwortlich.